Steigende Immobilienpreise machen auch vor Amrum nicht halt – im gesamten Bereich der nordfriesischen Inseln erreichen die Preise für Häuser, Wohnungen und Immobilien immer neue Höhen. So konstatiert die LBS als Landesbausparkasse der Sparkassen:
Während auf Sylt die Preise innerhalb eines Jahres um bis zu 15 Prozentpunkte angezogen haben, ist auch Eigentum auf Amrum wieder teurer geworden. Durchschnittlich kostet der Quadratmeter eines Wohnhauses auf Amrum aktuell 5250,- €. Für Eigentumswohnungen sind mit 4920,- € je Quadratmeter zu kalkulieren.
LBS – Jahresbericht 2019
Das Angebot für Immobilien auf Amrum ist dabei überschaubar. Die meisten Angebote gibt es für den beschaulichen Ort Nebel in der Inselmitte. Hier sind es ausschließlich Häuser, die gehandelt werden. Eigentumswohnungen hingegen sind auf Amrum nur in Wittdün im Angebot.
Bauen und Wohnen auf Amrum
Auf der Insel Amrum kommen die meisten Gäste in Ferienwohnungen unter. Die Nachfrage nach Unterkünften nimmt immer weiter zu – in den Sommermonaten drängen sowohl Touristen als auch Saisonarbeiter auf die Insel, was zu stetig steigenden Mieten und einem Leerstand von nahezu Null führt. Klar, dass die Eigentümer von Immobilien auf Amrum sich dies zunutze machen möchten und Zimmer, Wohnungen und Häuser als Ferienunterkunft anbieten. Durch Online-Anbieter wie AirBnB ist es heute einfach wie nie, Immobilien zu vermieten. Doch wie verhält es sich rechtlich? Darf überhaupt ein Haus als Ferienunterunft in ausgewiesenen Wohngebieten angeboten werden?
Haus vermieten in Wohngebieten – Baurecht auf Amrum
Als das OVG Greifswald im Jahr 2007 entschied, dass Ferienhäuser und -wohnungen in allgemeinen Wohngebieten nicht zulässig sind, folgte eine regelrechte Klagewelle gegen die Anbieter derselben. Die Eigentümer traf dies hart und führte zu einer großen Rechtsunsicherheit. Im Jahr 2017 schließlich führte die Umsetzung einer EU-Richtlinie dann zur Anpassung § 22 BauGB (Genehmigungsvorbehalts auch auf Bruchteilseigentum) und eine ergänzende Definition des Begriffs Ferienwohnung in § 13a der BauNVO wird der Betrieb von Ferienwohnungen als „nicht störende Gewerbebetriebe“ oder „kleine Beherbergungsbetriebe“ auch in Wohngebieten möglich – solange allerdings die Wohnnutzung überwiegt. Ein Freibrief ist diese Anpassung daher nicht – die Nutzung der Immobilien kann vielmehr durch die Gemeinden und ihre Bebauungspläne gesteuert werden. Der Gemeinde Föhr-Amrum steht es somit frei, entsprechende Beherbergungsbetriebe in ausgewiesenen Wohngebieten zuzulassen.
Haus auf Amrum kaufen – Die besten Adressen
Wenn Sie interessiert sind, eine Immobilie auf Amrum zu erwerben, so gibt es ein paar Adressen, die sicherlich interessant sind:
- Bank Föhr Amrum
Die regionale Bank finanziert Bauvorhaben auf den Inseln und ist als Makler für Immobilien und Baugrundstücke aktiv. Mehr Informationen finden Sie hier:
https://www.immobilien-fabank.de/ - Nord-Ostsee Sparkasse
Auch die regionale Nord-Ostsee Sparkasse bringt eine hohe Expertise mit, wenn es um Immobilien auf Amrum geht:
https://www.nospa.de/de/home/privatkunden/immobilien/Immobilienportal.html - Densch & Schmidt
Der größte Makler in der Region ist Densch & Schmidt mit Hauptsitz in Flensburg. Wenn es um Marktanalysen und die gezielte Suche nach einem Haus geht, sind Sie hier richtig:
https://www.densch-schmidt.de/immobilien-insel-foehr-amrum/wohnimmobilien/ - McMakler
Etwas innovativer geht McMakler die Sache an: Die Agentur versteht sich als Dachorganisation für verschiedene, spezialisierte Makler. Mac Makler ist zwar auf den Verkauf von Immobilien spezialisiert, aber Sie können hier auch Suchaufträge platzieren. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall:
https://www.mcmakler.de/
Bauweise der Friesenhäuser: Der mittlere Giebel macht den Unterschied
Ganz typisch ist die Bauweise der traditionellen Friesenhäuser auf Amrum, die sich auch auf anderen Inseln und Halligen der Uthlande (nordfriesische Inselwelt) findet. Das Uthlandfriesische Haus ist typischerweise durch einen Giebelbau in der Mitte in zwei symmetrische Hälften geteilt. Das sieht ansprechend aus, aber der Grund für diese Bauweise geht auf eine Brandschutzverordnung des Dänischen Königs aus dem 18. Jahrhundert zurück. Wenn ein Reetdach Feuer fängt, so rutscht es binnen weniger Minuten vom Dach nach unten. Häufig wurden so die Bewohner hoffnungslos eingeschlossen, da der Fluchtweg durch brennendes Reet versperrt war – und trockenes Reet brennt wie Zunder, so dass kein Durchkommen möglich war. Durch die vorgeschriebene Bauform mit Giebel über der Eingangstür rutscht das brennende Reet nun seitlich herunter – der Ausgang bleibt frei und die Bewohner können sich in Sicherheit bringen. Die Anlage der Friesenhäuser geschah nach Möglichkeit in West-Ost Ausrichtung, um dem häufigen Westwind wenig Angriffsfläche zu bieten.
Haus mit Reetdach – was ist zu beachten?
In Nordfriesland und besonders auf den Inseln gehören Reetdächer seit jeher zum traditionellen Handwerk. Baumaterial, Holz und Lehm waren knapp und so machten sich die Friesen die besonderen Eigenschaften des Schilfrohrs zu Nutze, um ihre Dächer mit diesem Material zu decken. Schon der Ursprung dieser Tradition geht auf die Regionen Nordfriesland und Süd-Dänemark zurück. Wegen der erhöhten Brandgefahr wurde das Reetdach dann bereits im Mittelalter aus den städtischen Bereichen verdrängt. In ländlichen Regionen und auf den nordfriesischen Inseln sind Immobilien mit Reetdach hingegen nach wie vor verbreitet.
Reet als Baumaterial hat positive Eigenschaften in mehrfacher Hinsicht
- Elastizität, Festigkeit und Tragfähigkeit
- Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse wie Hitze, Kälte, Schnee und Regen
- Schallschutz und Dämmung
Kosten für ein Reetdach auf dem Haus
Das Decken eines Daches mit Reet kostet im Mittel etwa 100,- € je Quadratmeter Fläche. Als Grundlage für ein Reetdach dient allerdings eine komplexe Dachkonstruktion, die für ausreichende Belüftung sorgt – die Feuchtigkeit darf sich im Reetdach nicht stauen. Zu berücksichtigen sind jedoch nicht nur die Baukosten, sondern auch die Kosten für jährliche Instandhaltung. Reet ist ein natürlicher Baustoff und wird von Flechten und Moosen befallen. Dieser Bewuchs schädigt das Dach in der Regel nicht, behindert jedoch den Luftaustausch – was wiederum zur Ansammlung von Feuchtigkeit führt und das Verrotten des Reets beschleunigt. Die Lebensdauer des Materials, die in der Regel mehrere Jahrzehnte beträgt, verkürzt sich in der Folge dramatisch.